Grundrisse von Gebäuden sind oft nur als Scans von Papierplänen vorhanden und eignen sich dann nicht für eine echte digitale Verarbeitung. Möchte man zum Beispiel die Raumbelegung in einem Bürogebäude planen, geht dies einfacher, wenn die Grundrisse aller Etagen des Gebäudes digital vorliegen und Zusatzinformationen zu den Räumen enthalten. Liegt nur ein Scan der Papierzeichnung vor, müssen zunächst alle Informationen aus dem Plan abgelesen und übertragen werden. Eine automatisch erstellte Auflistung aller Räume samt ihrer Bezeichnung, Form und Größe spart daher viel Aufwand.

Mit Hilfe von KI-Verfahren können Informationen aus Grundrissen automatisch ausgelesen werden. So entstehen mit wenig Aufwand umfangreiche Daten zu Bestandsgebäuden, die für die Planung und den Betrieb genutzt werden können.

Abb. 1. links: Original, rechts: KI erkennt bestimmte Objektarten.
Bildquelle des Grundrisses: de las Heras et al.: CVC-FP (2015). (Bild: Phillip Schönfelder)

Der erste Schritt ist die Erkennung bestimmter Objekte im Grundriss. So kann die KI etwa zwischen Räumen, Wänden und Türen unterscheiden. Daraus können dann Rückschlüsse über die Raumgrößen oder die Position der Türen gezogen werden. Diese Informationen sind besonders für eine nachträgliche 3D-Modellierung des Gebäudes wertvoll.

Abb. 2: Die KI erkennt die meisten Textelemente korrekt – aber nicht alle.
Bildquelle des Grundrisses: de las Heras et al.: CVC-FP (2015). (Bild: Phillip Schönfelder)

Technische Zeichnungen enthalten neben der maßstabs-getreuen Darstellung der Geometrie eines Gebäudes auch viele kleine Textelemente. So sind zum Beispiel genaue Abmessungen, Baumaterialien, Raumbezeichnungen oder Kontaktinformationen als Textelemente in Zeichnungen zu finden.

Ansprechpartner: Phillip Schönfelder, M. Sc.,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum (phillip.schoenfelder@ruhr-uni-bochum.de)